„Ich liebe das Meer, weil es uns alles lehrt, was unendlich ist.“

Eugenio Montale (1896–1981)

Der genuesische Nobelpreisträger wusste, wovon er sprach: In Ligurien ist das Meer stets in Sichtweite – und doch nie ganz greifbar. Zwischen schroffen Bergen und tiefblauem Wasser windet sich ein Landstrich, der wirkt, als hätte jemand ihn absichtlich zu schmal geraten lassen. Und dennoch passt hier alles hinein: duftende Macchia, bunte Dörfer, stille Buchten. In den Cinque Terre klammern sich die Häuser an den Fels wie an einen alten Traum, während in Portofino die Sonne goldene Reflexe auf Champagnergläser malt. In Genua, dieser stolzen alten Seerepublik, riecht es nach Geschichte und Salz – und manchmal nach Pesto, das hier erfunden wurde und nach Ligurien schmeckt: grün, frisch, lebendig. Wer sich weiter westlich wagt, trifft in Sanremo auf den Glanz vergangener Zeiten, während östlich die Riviera di Levante zeigt, dass Schönheit nicht laut sein muss. Und wer genug vom Meer hat, zieht sich in die Hügel des Hinterlands zurück, wo Kastanienwälder rauschen und die Zeit ihren eigenen, langsamen Rhythmus gefunden hat.